Staanern Kutsch

Staanern Kutsch
Staanern Kutsch

Staanern Kutsch

Lang, lang ist es her, und es muß die schiere Not gewesen sein, die die Oweräirer zu nachfolgendem Tun trieb.

Sie rotteten sich zusammen und überfielen nämlich auf der Straße nach Frankfurt- in etwa in der Höhe des heutigen Germania-Sportplatzes – eine Kutsche. Sie zerrten den Karren reicher Leute einfach in den Dreck.

Ob sich der Überfall gelohnt hat, wissen wir nicht. Wie vermuten nur, daß die Oweräirer ihre Tat später gereut hat. Sie setzten nämlich einen Gedenkstein, der einer Kutsche ähnelt an jene Stelle, wo der Überfall stattgefunden haben sollte. Alte Bürger wissen sogar von einem in den Stein eingeritzten Kreuz.

Reste von der „Staanern Kutsch“ hat der Ober-Rodener Bauhof gesichert.
 
Siehe auch
» 10.06.2015 Rödermark. Staanern Kutsch.
 
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S‘ Straasel

S‘ Straasel

For die heitige Wegworfgesellschaft kaum mäi denkboar iss die Erinnerung an e Zeit, wou die meiste Kuh- und Gaasebauern kaum äbbes hann, wou se ern Vieh im Stall unnerstrahn konnte. Oamol, um de Stallinsasse e gut Unnerlaog se schaffe un zum annern, Mist zum Dünge houn. Strouh woar dozu zu wertvoll, deß hot merr als Häcksel unners Futter gemischt.

Zum Strahn hot err halt Straasel genumme. Deß woars. Laab von de Beem im domols noch vorhandene Buchel und Aaschewald. Um deß Laab äwwer räsche se derfe, mußte merr ban Ferschter. Der hot dann dene Küh- und Gänsebauern e Stück im Wald zugedaalt, un dodefor mußte merr ser zwaa bis drei Mark bezohle.

Dann gings los mit Räsche un Mistgawwel, hot deß Laab samme geräscht un uff Houf geschoowe, dann in Säcke gestobbt orrer sou uff de Woache geloare. Do debei hot merr nateerlich sser manchen Boamascht orrer ach kloagesägte Beem unners Straasel versteckt, was nateerlich de Ferschter nitt wisse dorft. Dann Holz oune im Ferschter ser Wisse aussem Wald se hole, is streng bestroft woorn.

Orsch strief muß domols es Ferschters Frenzje gewese seu. Im Abwandlung vom „Vater unser“ iss der Spruch umgange:

„Vater unser, der du bist
wann ich nerr in Sack voll Straasel wißt
zu uns komme Dein Reich
gestobbt weerer gleich
Dei Wille gechehe
hoste ach noch nitt s’Ferscherter Frenzje gesehe?!!“
 
 
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Straasel. Siehe Wörterbuch für Rödermark
 
 

Handball nach dem Zweiten Weltkrieg

Handball nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach Kriegsende waren alle Vereine zunächst als „Kulturgemeinde“ vereint, doch hielt dieser Zustand nicht lange, und die Vereine (Germania, Turngemeinde, Turnerschaft) gingen wieder in die Selbständigkeit über. Ich selbst durfte mein erstes Spiel 1946 in Eppertshausen als Jugend-Handballer bei der Turnerschaft absolvieren, die nach ihrem Verbot im Dritten Reich wieder gegründet worden war. Überall in den Vereinen ging es nun wieder bergauf. Auf den Großfeldsportplätzen der Handballer in Ober-Roden, Urberach und Nieder-Roden füllte das Publikum die Ränge. Die SG Dietzenbach verbuchte zur damaligen Zeit sogar mehr als 4.000 bis 5.000 Besucher; Namen wie: Winterlein, Kühn, Werkmann, Fenn, Grimm, Keimig und andere waren dabei in aller Munde. Den wenigsten dürfte auch in Erinnerung sein, daß neben der Turngemeinde und der Turnerschaft auch die Germania über Handball-Damen-Mannschaften verfügte. Die Derbys zogen dabei 200 bis 300 Zuschauer an. Heinich Schneider, Anton Weber („Lang Anton“), Adam Keck, Franz Keck („Korze“), Franz Weber („Lazer“) Franz Weber, Adam Schultheis, Johann Eisen („Eisen-Schoa“), Franz Röhrig („Röhrig-Fränje“) Jakob Hitzel und andere wurden zur Leitfiguren.

Anmerkung.
Die in Klammer gesetzten Namen sind die Ounnomme (Siehe Wörterbuch für Ober-Roden)
 
 
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Wahlkampf.

Wahlkampf.

Gern hörte ich meinem Opa Krickser aus der heutige Ringstraße zu. Lachend erzählte er mir vom Wahlkampf zu seiner Direktwahl zu Beigeordneten von Ober-Roden. Es war 1932, also noch vor der Nazizeit. Er war Kandidat der SPD, sein Mitkonkurrent ein Schallmayer von der damaligen Zentrumspartei. Geld für Wahlplakate war kaum vorhanden, also begnügte man sich mit Plakatstreifen von 60 x 15 cm. Die einen rot mit dem Namen „Krickser“, das andere weiß mit schwarz geschriebenem Namen „Schallmayer“, beide von einer damaligen kleinen Druckerei aus Ober-Roden gedruckt. Nun begann das Lustige.: Klebekolonnen waren des Nachts unterwegs; man ging sich aber aus dem Wege. Am anderen Morgen sag man, daß die roten Schilder von Krickser mit denen des schwarzen Schallmayer und umgekehrt überklebt waren. Ganz Ober-Roden, besonders die Stammtische hatten was zu lachen und zu erzählen.
Am Ende wurde Opa Krickser gewählt und mit dem Aufstellen einer großen Tanne vor seinem Haus in der Hintergasse, der heutige Ringstraße, als neuer Beigeordneter gefeiert. Groß auch der Aufmarsch des damals noch großen Spielmannszuges der Turnerschaft und des Gesangsvereins „Volkschor“, die ihm ein Ständchen brachten. Man war ja noch parteiisch.
Ein Jahr später machten die Nazis allem ein Ende. Es wurde „gleichgeschaltet“ – Parallele zu heute?

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Wie ein Ochs die Ober-Röder um eine Glocke brachte.

Wie ein Ochs die Ober-Röder um eine Glocke brachte.

Vor langer Zeit, so erzählt man sich, buddelten Ober- und Nieder-Röder eine Glocke aus und zwar auf der Grundstücksgrenze. Wann man die Glocke dort vergraben hatte, und von welchem Kirchturm sie stammte, wußte keine mehr.

Da die Ober- und Nieder-Röder schon immer friedliche Leute waren, wollten sie sich nicht streiten und kamen auf die Idee, aus jedem Ort einen jungen Ochsen an die Glocke zu spannen, jeweils mit Blickrichtung zum heimischen Kirchturm. Die Glocke sollte dann in jener Gemeinde bleibe, in die sie die Glocke zieht.

Ober-Roden verlor, da man vergessen hatte, daß der Ober-Rodener Ochs aus Nieder-Roden stammte und folglich mehr nach Nieder- als nach Ober-Roden zog. Daraus zu schließen, daß es alle Ochsen nach Nieder-Roden zieht, wäre freilich verleumderisch.

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